Das wird knapp

Das wird knapp

Ich war gerade auf dem Weg zur Straßenbahnhaltestelle des Wilhelm-Leuschner-Platz, ich wollte zur Linie 11, doch die rauschte gerade hinfort als ich noch ca. 300 Meter entfernt war, „naja, da kann ich ja jetzt auch hinschlurfen dachte ich…“ An der Haltestelle angekommen wollte ich erst einmal eine Fahrkarte am Automaten erwerben, knapp bevor ich an den Automaten herantreten wollte taten dies bereits zwei Herren, ich stelle ich mich anständig hinter den beiden an und lauschte den Vermutungen der beiden Herren, sie hatten beide einen schwäbischen Dialekt und rätselten so lange am Automaten herum, dass das Einsteigen in die nahende Bahn welche Sie nehmen wollten sich als fast illusorisch herausstellte, doch als die Bahn schon fast ihre Fahrt fortsetzen wollte kam eine Omi mit Ihrem Rollator zur sich gerade schließenden vorderen Tür der Bahn, die Oma rief „heeeyy, ich will auch noch mit“, währenddessen friemelten die Herren ihr Wechselgeld aus der winzigen Öffnung des Automaten, es blieb knapp, würden Sie es schaffen auch noch in die Bahn einzusteigen, die Oma mit dem Rollator erhöhte die Chance, aber es war eigentlich doch nicht machbar, doch die Oma rief nachdem der Straßenbahnfahrer die vordere Tür öffnete„ neeejjjj, ich steig doch lieber hinten ein“, ich wunderte mich nur, dann schlurfte die Oma zur hinteren Tür der Bahn, währenddessen stiegen die beiden Schwaben vom Automaten zur vorderen Tür ein, die Oma stieg kurz darauf mit Ihrem Rollator hinten ein, witztig dachte ich….

Während der Fahrt zu Franzi, es muss ca. am Connewitzer Kreuz gewesen sein bemerkte ich ein anklopfen meines Magens, er wollte mir eindringlich mitteilen, dass er nun gern wieder etwas Arbeit haben möchte „Mist, woher bekomm ich nun etwas zu futtern“ dachte ich – dann Idee: Der REWE drei Haltestellen weiter fiel mir ein und ich hatte im Kopf direkt auch folgende Strategie: Wenn ich direkt aus der Bahn hüpfe sollte es machbar sein in exakt 10 Minuten die nächste Bahn zu bekommen um meinen Weg zu Theo und Cleo optimal fortsetzen zu können, ich müsste nur zielsicher direkte in paar feine Nahrungsmittel finden um es nicht knapp werden zulassen, dann nach 5 Minuten hatte ich alles, ich lag prima im Plan, doch dann an der Kasse sah ich es schon, die einzige in Frage kommende Kasse, ein Papa mit seinem Sohn und der Sohn durfte bei allem helfen, ach herrje, was wird knapp dachte ich, aber dann sah ich, dass die Nachbarkasse gerade neu besetzt wurde „puhh, dachte ich, die machen sicher gleich auf“, doch die Kasse mutierte innerhalb von 2 min zur Quasselinsel dreier Kassierinnen – „locken bleiben, dachte ich mir, die beiden vor mir Papa und Sohn sind ja eigentlich okay schnell genug“ ca. 3 Min verblieben nun bis zum Erscheinen der Bahn.

Dann waren die beiden auch mit allen Artikeln fertig, doch bei einem Artikel (einer Packung Gurken) musste die Kassiererin nun noch mal zur Gemüseabteilung laufen, sie entfernte sich Meter um Meter „ich dachte nur – wieso muss Sie denn jetzt sooo weit weg laufen, die Gemüseabteilung ist doch gleich dort“ aber egal, ich blieb innerlich sowie äußerlich gelassen, dann nach weiteren 39 Sekunden(habe mitgezählt) kam die Dame zurück, alles mit den Gurken war geklärt, dann bezahlte der Herr per Karte, weitere 40 Sekundenspäter (ich schätze nun die Zeit) und dachte „hopp hopp hopp zu dem Papa“, doch dann durfte der Sohn noch die Rechnung aus der Kasse entnehmen „loooos, zieh kleener“ dachte ich, als der Junge den Kassenzettel ergriff, jetzt war ich dran, alles ging flott, doch dann, ich zahlte meinen Rechnungsbetrag von 8.70€ mit einem 50€-Schein und dann schaute sie schon etwas verdutzt und ich sah die Bahn bereits ohne mich als Passagier vorbei fahren, ich dachte kurz „scheiß auf das Wechselgeld, ich möchte diese Bahn bekommen“ ich hatte mich während des REWE-Besuchs wohl durch unterschwellig in die erfolgreiche Umsetzung meines Nahrungsbeschaffungs und die direkte Weiterfahrtplanung herein-gesteigert, dann als ich mein Wechselgeld aber doch in Empfang nahm war alles gut, ich hörte noch keine Bahn herannahen, ich ging hurtigen Schritts zur Haltestelle und ich habe die Bahn in ca. 300 Meter entfernt heranfahren sehen, alles gut dachte ich und vermutete hinter der leichten Verspätung der Bahn eine Oma mit Rollator…

Und dies, lieber Theo (Katze im Bild) ist auf dem Weg zu Euch alles passiert.

Geschirrtuchwedler

Geschirrtuchwedler

Nahezu jeden Sonntag besuchen meine Mum und ich meine Oma im Pflegeheim, meist fahren wir mit dem Auto zum
Pflegeheim und parken dieses auf dem direkt an das Heimgebäude angrenzenden Parkplatz.
Insgesamt drei mal ist mir folgendes auf dem Foto zu sehende aufgefallen:
Ein Herr welcher seine Frau im Heim besucht kurbelt jedes mal die Fenster seines Autos beim verlassen des
Heimparkplatzes herunter, greift dann zum stets im Auto liegendem Geschirrtuch und wedelt dann damit seiner Frau
welche am Fenster sitzt zum Abschied zu. Niedlich der Herr und die Dame.

Gedankengestrüpp

Gedankengestrüpp

Die wie André Herrmann sie treffend nannte Baumfriseure sind unterwegs,
in den Parks befreien die fleißigen Gärtner die Bäume und Sträucher von
ihren Altl(ast)en und nehmen dabei den Spatzen ihre schwingenden Landemöglichkeiten
weg, naja, jeder Vorteil hat auch seinen Nachteil, aber darum ging es gerade nicht.

Bei meinen diesjährigen Aktivitäten als Strauchfriseur ist mir aufgefallen, dass die wild
wuchernden Äste wie alte und unnütz gewordene Gedanken sind, sie können piksen,
verwirren, fehl-leiten und behindern auf dem Weg den man gerade versucht positiv zu
beschreiten, daher tut es einfach gut neben den Ästen auch alte zwickende Gedanken
abzuschneiden und hinter sich zu lassen.

counter-reset

counter-reset

In den letzten Monaten hieß es wegen der asylsuchenden Flüchtlinge so oft,
dass es doch zur Überfremdung komme in Deutschland, doch ich habe nach dem hören
solcher Aussagen ein ganz eigenes Verständnis dieser Aussage, mir einst vertraute
Mitmenschen, quasi die deutschen Bürger um mich herum empfinde ich immer häufiger
als befremdlich, ich empfand es als großes Glück, dass es mir fremd ist, dass es im
direktem Umfeld KEINE hasserfüllten, kaltherzigem und kleingeistigen Ansichten gibt,
doch leider musste ich in der Flüchtlingskrise wahrnehmen wer mir wirklich fremd ist,
einige der jahrelang bekannten Mitmenschen sind es nun.

Hierzu noch ein Gedanke:
Vor einiger Zeit wurden in meiner Wohnung die beiden Wasserzähler getauscht,
doch aus Gründen haben die beiden netten Sanitär-Experten die alten Wasseruhren bei
mir liegen lassen. Immer wieder schaute ich auf die alten Wasseruhren und dachte mir
dann irgendwann, dass diese auch die Zähler für etwas anderes,
die Zähler der warm und kaltherzigen Menschen in Deutschland sein könnten:

Doch ich denke, dass der Counter neu gestellt werden kann,
wie die beiden Wasseruhren, es läuft hoffen wir auf ein anderes Ergebnis hinaus
in der Zukunft.

Autokino

Autokino

Eigentlich wollte ich doch nur zwei guten Freunden zeigen wie speziell sich die Motorhaube
meines drei mal jährlich genutzten Autos öffnen lässt, doch dann kam uns eine Idee,
genau, wir möchten gern eine Laserkanone auf das Dach montieren, einfach um alle
auf die Frontscheibe tropfenden Regentropfen noch vor dem auftreffen auf die Frontscheibe
zu verdampfen, naja, die Energiekosten sollten nur ein wenig über denen eines
Scheibenwischers liegen, aber wir driften ab, zurück zum Thema!
Die Idee besteht darin, einen kleinen Beamer auf das Autodach zu stellen um das projizierte
Bild dann auf der Innenseite der Motorhaube zu sehen, quasi ein Mini-Autokino für 5 Personen :-)

Im Zettel-Olymp

Im Zettel-Olymp


Seit einiger Zeit habe ich so etwas wie eine „Zettelaufheberitis“ bzw. hat es es sich zur
selbigen entwickelt, dies bedeutet, dass ich sehr gern unachtsam liegengelassene in der
Welt herumflatternde Zettel aufhebe um zu schauen in welcher Form und was sich die Menschen
notieren, doch darum geht es hier erst mal nicht. Wie bereits erwähnt hebe ich die
Zettel eigentlich stets selbst auf, doch heute bin ich quasi in den
Olymp des Zettel-Aufhebeismus aufgestiegen und dies kam so:

Heute erspähte ich im Leiptzscher Petersbogen diese oben abgebildete Notiz, doch
ich wollte ihn nicht einfach plump direkt aufheben, meist schaue ich, dass ich beim
Aufhebe-Vorgang nicht direkt gesehen werden oder tue irgendwas subtiles bevor ich den
Zettel aufhebe, ich kickte heute also den Zettel vor mir her, eigentlich um zu prüfen
ob es sich heute lohnen würde ihn aufzuheben, doch dann plötzlich drehte sich
ein galant gekleideter Herr um und fragte, ob es meiner sei, ich sagte: ja,
er bückte sich und hob mir den Zettel auf, das war er also, der Moment in dem ich den
Zettel-Aufhebe-Olymp eintrat, ich hatte einen Weg gefunden die Zettel von nun an
nicht mehr selbst aufzuheben, ich lernte wie ich die Leute dazu bringen konnte die Zettel
für mich aufzuheben.
– So tun als sei mir der Zettel gerade heruntergefallen
– etwas tattrig bis verwirrt schauen (muss ich nicht extra bedenken, ist glaube Standard)


Symbol-bild der Situation :-)

Slow-Mo-Stroboskop

Slow-Mo-Stroboskop

Wir fuhren auf einer wenig befahrenen Autobahn, beim richten des Blick nach rechts oben erschien uns der Mond welcher alle paar Sekunden von den Wolken verdeckt wurde, es war wie ein altersschwaches Stroboskop wie die Wolken den Blick auf den Mond zuließen und dann wieder versperrten, stell Dir das Rauschen des Fahrtwinds dazu vor, Kopf komplett ohne Gedanken, komplett auf das Lied konzentriert, auf jeden Trommelschlag, Blick abwechselnd auf das Mond-Stroboskop und die Fahrerin gerichtet, die wohl schönsten Minuten der Hinfahrt…